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Vortrag: „Selbstreguliertes Lernen im Zeitalter von KI“
Fr., 25.07.2025 | 12:00 – 14:00
Das Center for Interdisciplinary Research on Digital Education (CIRDE) lädt Sie herzlich zum Vortrag
„Selbstreguliertes Lernen im Zeitalter von KI“ ein.
von und mit: Peter Gerjets (IWM Tübingen), Till Fütterer (HIB Tübingen) und Jochen Kuhn (LMU München)
Wann? 25.07.2025 | 12 Uhr (s.t.)
Wo? Pädagogische Werkstatt (KG 5 – 013), Pädagogische Hochschule Freiburg
Im Kontext der Bildung für das 21. Jahrhundert wird Selbstregulation zunehmend als zentrale Kompetenz angesehen, die bereichsspezifisches Wissen und Fähigkeiten ergänzt (Greene, Bernacki & Hadwin, 2024). Im weiteren Sinne bezieht sich Selbstregulation auf die Fähigkeit, die eigenen Kognitionen, Emotionen, Motivationen und Verhaltensweisen bei der Verfolgung persönlicher Ziele oder als Reaktion auf kontextuelle Anforderungen zu überwachen und zu steuern. Selbstregulation wird weithin sowohl als eine Schlüsseldeterminante, als auch als ein zentrales Ergebnis erfolgreicher Bildungsprozesse angesehen, was sie zu einem Thema von erheblichem Interesse für Forschung und Praxis macht.
Im Vortrag möchten wir auf drei wichtige Aspekte selbstregulierter Lernprozesse eingehen: Erstens ist selbstreguliertes Lernen kein einheitliches Konstrukt, sondern ein Sammelbegriff für viele miteinander verwobene Facetten von Selbstregulation, die wir in einem Rahmenmodell verorten und miteinander in Beziehung setzen möchten. Die verschiedenen Facetten können differenzielle Defizite aufweisen und verlangen dementsprechend nach einer Bereitstellung personalisierter Selbstregulationsunterstützung in Echtzeit – was im Klassenzimmer bisher eine Herausforderung bleibt. Zweitens bieten KI-Tools neue Möglichkeiten, eine derartige personalisierte Unterstützung beim selbstregulierten Lernen zu realisieren. Dazu werden wir einige eigene Ansätze und empirische Ergebnisse vorstellen. Drittens geht KI jedoch nicht nur mit Potenzialen einher, sondern auch mit neuartigen Herausforderungen für die Selbstregulationsprozesse von Schülerinnen und Schülern – je nach Angebotsgestaltung, Einsatzszenario und Nutzungsmuster. Diese dialektische Situation sollte im Zentrum von Überlegungen zum didaktischen Einsatz von KI-Tools im Kontext selbstgesteuerter Lernprozesse stehen, damit die lernförderlichen Potenziale von KI nicht gegenüber potenziell lernhinderlichen Eigenschaften dieser Technologie ins Hintertreffen geraten.
Der Vortrag ist offen für alle Interessierten.